Schon früh veränderten sich stetig die Anforderungen an den abwehrenden Brandschutz. So wurden bereits seit 1928 am heutigen Feuerwehrhaus an der Ebertstrasse in Kohlscheid immer wieder Umbauten durchgeführt. 1993 dann der große Umbau mit Abriss der ehemals angebauten Fahrzeughalle und kompletter Umgestaltung und Umnutzung des vorhandenen, ehemaligen Feuerwehrhauses. Dieses wird nun seit 1993 vom heutigen Löschzug Kohlscheid in dieser Form genutzt.
Der Löschzugführer Stadtbrandinspektor Detlev Busse und seine Stellvertreter Brandinspektor Dietmar Gerhards und Hauptbrandmeister Giordano Soma können heute auf 66 aktive Mitglieder (63 Männer und 3 Frauen) zurückgreifen. Darüber hinaus gehören der Jugendgruppe des Löschzuges derzeit 16 Jugendliche (15 Jungen und 1 Mädchen) an. 6 weitere Kameraden versehen Ihren Dienst in der Ehrenabteilung und Unterstützen den Löschzug tatkräftig (Stand 31.12.2015).
Historie
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kohlscheid erfolgte nicht ganz freiwillig. Als sich am 3. April 1903 im Lokal Gilleßen die zwölf Männer trafen, die an diesem Tage die Freiwillige Feuerwehr aus der Taufe hoben, geschah dies auf wiederholten Druck des Landrates. Dieser hatte unter anderem schon am 14. Oktober 1901 die Einrichtung einer Pflichtfeuerwehr verfügt, was der Gemeinderat zuletzt aber noch am 13. Dezember 1901 ablehnte. Sicherlich aus gutem Grund, denn eine Pflichtfeuerwehr zu unterhalten, war auch damals schon eine kostspielige Angelegenheit.
Wer sich auf die “Spuren der Vergangenheit” begibt, stellt schnell fest, dass Brandschutz schon immer ein Thema für die Kohlscheider war. So gab es beispielsweise 1815 schon erste Verbote, Ställe und Scheunen mit brennenden Tabakpfeifen zu betreten. Auf offener Straße durfte nur geraucht werden, wenn die Tabakpfeife mit einem Deckelchen versehen war. Aus dem Verkauf von Kommunalgrundstücken sollten 1819 erste Feuerspritzen beschafft werden. 1833 erließ die Regierung Aachen erstmals eine “Feuerordnung”, die, auch für Kohlscheid, Vorschriften zur Verhütung von Feuersgefahr zusammenfasste und Regeln gab, wie man sich bei einer ausgebrochenen “Feuersbrunst” zu verhalten habe.
Die Brände wurden damals ansatzweise gut bekämpft. Die Kommune beschaffte nach und nach weitere Gerätschaften und stellte diese in verschiedenen Spritzenhäusern unter.
Zum zehnten Stiftungsfest im Jahre 1913 hatte sich die Feuerwehr mit drei Löschzügen (Mitte, Klinkheide/Pannesheide und Rumpen/ Berensberg) organisiert. Die Alarmierung erfolgte über die Dampfsirenen der Gruben Laurweg, Langenberg und Kämpchen. In Klinkheide und Pannesheide wurde mittels Hornsignal alarmiert. Einen mitgliederstarken Höhepunkt erlebte Kohlscheids Wehr 1914, als sie 105 Feuerwehrleute hatte.
Einige Pannen sorgten dafür, dass die Lage der Geräteschuppen überprüft wurde, die Anbringung von Dachalarmanlagen, die Einrichtung von einzelnen Feuermeldestellen sowie die Herstellung von Telefonverbindungen zwischen den Geräteschuppen, den Feuermeldestellen und der Neubau eines größeren Geräteschuppens mit Wohnungen angedacht wurde. Schnellstmöglichst wurden “Feuerlösch-Apparate” und neue Ausrüstungsgegenstände beschafft. Im gleichen Jahr interessierte man sich für die Beschaffung einer Motor-Feuerspritze. Der Neubau eines modernen Feuerwehrhauses wurde erstmals diskutiert.
Schon am 18. Mai 1928 standen die Grundmauern und am 14. Oktober 1928 wurde das “schönste Feuerwehrhaus im Bezirk”, so ein Vertreter des Kreises, feierlich eingeweiht, in dem heute noch die Freiwillige Feuerwehr Kohlscheid untergebracht ist. Irgendwann wurde dann das Haus an der Ebertstraße den Anforderungen an eine moderne Feuerwehr nicht mehr gerecht. In den 70er Jahren wurden die Toreinfahrten tiefer gelegt, damit ein Tanklöschfahrzeug Platz fand. Im September 1993 wurde es dann endgültig komplett modernisiert und erweitert. Ein moderner Anbau bietet seither Platz für die Einsatzfahrzeuge und die Mannschaft. Im Altbau wurden die Sozial- und Ausbildungsräume ausgebaut. Und nach wie vor befindet sich eine Wohnung für einen Feuerwehrangehörigen im Obergeschoss. Zu dieser Zeit hatte Matthias Göttgens das Kommando als Löschzugführer. In den folgenden Jahren wurden die Aufgaben des Löschzuges spezifischer. Der Klimawandel sorgte in den folgenden Jahren immer wieder zu sogenannten Flächenlagen, wo durch Sturm/Orkan oder Starkregen ganze Straßenzüge oder Stadtteile betroffen waren. 2009 übergab Matthias Göttgens den Löschzug an Brandinspektor Bernd Frohn. Gemeinsam mit Brandinspektor Klaus-Ulrich Breitenstein hatten die beiden nun die Aufgabe den Löschzug zu führen.
Im Jahr 2015 feierte die Feuerwehr in Kohlscheid ihr 112 jähriges Bestehen. Ein großes Fest mit Thekeneröffnung, Kölschen Abend und musikalischem Frühschoppen. Ein besonderer Dank gilt der Kohlscheider Bevölkerung, die durch ihren Besuch dieses Festwochenendes zu einem grandiosen Erfolg gemacht hat.
Im Herbst 2015 wurde die Gesamtwehr zur neuen Wehrführung der Gesamtwehr angehört. Als neuer Leiter der Feuerwehr konnte ein Team um den Kameraden Achim Schwark gebildet werden. Dies hatte zur Folge, dass auch im Löschzug Kohlscheid die Löschzugführung überdacht wurde und der bis dato amtierende Löschzugführer BI Bernd Frohn sein Amt zur Verfügung stellte. Mit der neuen Löschzugführung um StBI Detlev Busse wurde hier der Grundstein für die Zukunft im Löschzug gelegt. Nach der Devise “Retten – Löschen – Bergen – Schützen” freut man sich auf die kommenden Jahre.
Ausstattung
Zur Erledigung seiner Aufgaben stehen dem Löschzug zur Zeit ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), ein Löschgruppenfahrzeug 16/12 (LF 16/12) und ein Löschgruppenfahrzeug 8/6 (LF 8/6) zur Verfügung. Der Rüstwagen, der sich am Standort befindet wurde den Ansprüchen des Löschzuges entsprechend umgebaut. Auf ihm ist die Ölsperre verlastet, die sich so Dank der Geländetauglichkeit des Fahrzeuges leicht zur Einbringstelle transportieren lässt. Bei der letzten Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes der Stadt Herzogenrath wurde durch einen unabhängigen Sachverständigen empfohlen, eine zweite Drehleiter in der Stadt Herzogenrath zu stationieren. Im Frühjahr 2016 wurde eine neue DL(A)K 23/12 auf der hauptamtlichen Wache stationiert. Nach einer großen Generalüberholung beim Hersteller soll nun die alte Drehleiter (Baujahr 1996) den Fuhrpark des Löschzuges Kohlscheid verstärken. Die „Übergabe“ an den LZ Kohlscheid soll im Sommer 2016 geschehen.
Sonderaufgaben
Als “Gefahrgut-Zug” ist der Löschzug Kohlscheid eingebunden in ein kreisweites Konzept im Einsatz zur Bekämpfung von Gefahrgut-Unfällen. Er wird immer dann alarmiert, wenn es ,speziell im Nordkreis, aber auch in der StädteRegion insgesamt, zu Unfällen mit gefährlichen Stoffen und Gütern kommt. Neben den üblichen Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen steht dem Löschzug Kohlscheid hierzu ein Gerätewagen Gefahrgut der Städteregion Aachen auf Mercedes Benz Fahrgestell zur Verfügung.
Du bist interessiert an der Arbeit bei der Feuerwehr? Du wohnst in Kohlscheid? Dann nimm gern Kontakt zu uns auf:
Freiwillige Feuerwehr Herzogenrath
Löschzug Kohlscheid
Ebertstr. 22
52134 Herzogenrath
Tel. 02407 – 2125
Oder über unser Kontaktformular:
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